Wann fängt die Lust an der Kreativität, das Spiel mit der Fantasie, an, sich in ersten Versuchen praktischer Arbeit niederzuschlagen? Wenn man als Kind im Spiel in Abenteuerwelten versinkt, die so real wirken, dass man hinterher immer noch die Bilder davon im Kopf hat?
Bei mir war das so. Ich erinnere mich gut daran, mit meiner "Sandkastenfreundin" Christine so manchen Nachmittag damit verbracht zu haben, in meinem Zimmer mit meiner Abenteuerpuppe "Big Jim" und einer "Barbie" von ihr viele spannende Tarzan - Abenteuer nachgespielt zu haben. Tarzan, das war unser beider Lieblingsheld. Ich hatte gerade die Romane von Edgar Rice Burroughs entdeckt, und natürlich liebten wir beide die Filme (vor allem mit Lex Barker und Johnny Weismüller) und die Serie (mit Ron Ely), die jeden Samstag Abend unweigerlich zu Stress führte, denn der Vater wollte natürlich die Sportschau sehen. Tja, dasselbe passierte dann mit "Star Trek" oder "Raumschiff Enterprise", wie es damals in Deutschland noch hieß ...
Jedenfalls haben wir nicht nur die vorgegebenen Abenteuer nachgespielt, sondern ständig neue dazu erfunden - und das war eigentlich der Beginn der wirklich kreativen Phase.
Ich habe dann angefangen, Bilder zu malen von unserem Held. Zeichnen machte mir immer viel Spaß - bis heute - aber irgendwann merkte ich, dass dieses Medium für mich zu begrenzt war: in einem Bild konnte ich - im Gegensatz zu der Weisheit, dass es mehr sagt als tausend Worte - eben nicht so viel ausdrücken wie mit einer Geschichte. Da neben dieser Tatsache im Laufe der Jahre auch meine Begeisterung für die Möglichkeiten der deutschen Sprache wuchs, hatte ich meine Art und Weise gefunden, mich künstlerisch auszudrücken.
Was mir vor allem geholfen hat, mich in das Schreiben hineinzufinden, war natürlich das Lesen! Da werde ich den meisten unter Ihnen, die selber schriftstellerisch tätig sind, nichts Neues sagen. Ich habe, seit ich des Lesens mächtig bin, immer viel und immer gerne gelesen. Dabei habe ich nie für nur eine Literaturgattung oder ein Genre interessiert, nein, es gab und gibt für mich fantastische Literatur in all ihren Spielarten - SF, Fantasy und auch Horror (der Roman "Dracula" von Bram Stoker hat mich vor allem wegen seiner Form begeistert), Krimis von klassisch (Agatha Christie, Arthur Conan Doyle etc.) bis modern (Janwillem van de Wetering bis Robert B. Parker), Abenteuer und Sagen, aber auch Comics und natürlich Sachliteratur von der Paläontologie bis zur Archäologie, von Biografien und populär - wissenschaftlichen Werken zur Astronomie bis hin zu Büchern über alle Aspekte der Geschichte und auch Reisebücher. Meine Leidenschaft fürs Lesen ging teilweise so weit, dass ich nervös wurde, wenn ich nicht wenigstens einmal am Tag ein Buch in Händen gehalten hatte.
Was hat mich besonders beeindruckt? Ich glaube, der Platz reicht nicht aus - obwohl es sich um Gigabyte handelt ... naja, vielleicht würde er doch reichen ... - um all die Bücher aufzuzählen, die ich mit großem Gewinn und großer Begeisterung gelesen habe. Ein paar Beispiele mögen stellvertretend für all die anderen stehen, die ich nicht mehr nennen kann: "Peter der Große" von Robert K. Massie (eine der besten Biografien, die ich kenne und spannend wie ein Roman); "Elric von Melniboné" von Michael Moorcock (mit das feinste Stück Fantasy, das ich kenne, alle sechs Romane, genau so gut sind aber auch "Kane der Verfluchte" von Karl Edward Wagner und die Stories um "Solomon Kane" von Robert E. Howard!); "Der gefrorene Stern" von George Greenstein (die Geschichte der modernen Astronomie); die Krimis von Maj Sjöwall und Per Wahlöö um Komissar Martin Beck (tolle Krimis verbunden mit scharfer Sozialkritik); die Detektivromane um "Spenser" von Robert B. Parker (der harte Hund mit dem unglaublichen Sinn für Ironie und Sarkasmus); die "Foundation" - Trilogie von Isaac Asimov (brillante Science Fiction, die Jahrtausende umfasst) und, und, und ...
Und keinesfalls fehlen dürfen die Werke eines Autors, vor dem ich nur niederknien kann vor Ehrfurcht und Begeisterung: William Shakespeare gehört definitiv zu meinen Hausgöttern! Deshalb habe ich ihn gelesen - komplett und auf Englisch! Eine der intensivsten Erfahrungen meines Lebens! Meine Lieblingsstücke? "Macbeth" und "Ein Sommernachtstraum".
Wann ist ein Buch gut? Für mich ist ein Buch gut, wenn es beim Lesen Bilder in meinem Kopf erzeugt, wenn ich die Handlung wie einen Film vor meinem inneren Auge verfolgen kann! Dazu gehören unverzichtbar farbige und tiefgründige Charaktere und eine in sich stringente Handlung, in der jederzeit nachvollziehbar ist, warum wer gerade was tut. Das sind auch die Kriterien, die beim Schreiben für mich im Vordergrund stehen.
Ach ja, das Schreiben ...
Nach vielen, aus heutiger Sicht kläglichen Versuchen, vornehmlich im Genre der Fantasy - ich stand wie so viele auch im Banne von Tolkien und Co - bildete sich langsam ein Gespür aus, ein Gespür für Dramaturgie, für Personen und Konstellationen, mit dem ich arbeiten konnte. Ich war zu diesem Zeitpunkt etwa zwanzig Jahre alt, als meine ersten Stories und Fragmente entstanden, die auch einer späteren erneuten Begutachtung und Überarbeitung würdig waren. Meine erste Story, die dieser selbstkritischen Durchsicht standhielt, finden Sie auf der Textseite unter Sonstiges unter dem Titel "Es dauert nicht mehr lang, O'Brien".
Von dort bis zur Vollendung meines ersten Romans "Die Narrenouvertüre" mit meinem Privatdetektiv Shroud war es noch ein langer, aber stringenter Weg. Auf diesem Weg entstanden einige weitere Kurzgeschichten, aber auch längere Werke im Stil einer Novelle, die sich auf historische Motive bezogen. So habe ich eine Erzählung geschrieben über den ersten Blutsonntag in der irischen Geschichte, als die englischen Besatzer am 21. November 1921 in Reaktion auf die Ermordung mehrerer ihrer Agenten durch die IRA ein Gaelic Football - Spiel überfielen und wahllos in die Menge feuerten. Dabei wurden ca 30 Menschen getötet. Den Konflikt mit der irischen Untergrundarmee hat dies jedoch nur angeheizt.
Leider habe ich diese Novelle im Wechsel von einem auf das andere Computersystem verloren, auch ein Ausdruck liegt mir nicht mehr vor. Dieses Schicksal ereilte auch einige andere Werke.
Als dann in den späten achtziger Jahren meine Idee zu Shroud reifte, habe ich gelernt, dass es etwas anderes ist, eine Novelle oder einen Roman zu schreiben. Heute bin ich stolz, dass ich dieses Ziel ohne Lehrbücher oder Seminare autodidaktisch erreicht habe. Viele Menschen haben mich dabei durch ihren Zuspruch wie durch ihre Kritik tatkräftig unterstützt. Besonders nennen möchte ich meinen lieben und guten Freund Karl-Heinz, meinen ehemaligen Lehrer in Deutsch und Geschichte auf dem Gymnasium, der mir durch sein phänomenales Wissen und seine stets konstruktive Kritik über viele Jahre bis heute wertvolle Tipps und Hinweise vermittelt hat, ohne die meine Erzählungen nicht so hätten entstehen können, wie sie heute sind. Vielen Dank dafür!
Aktuell arbeite ich an meinem dritten Shroud - Roman "Ein Meister aus Deutschland " - eine Leseprobe meiner beiden ersten Romane finden Sie an dieser Stelle.
Weitere Romane sind bereits konzipiert, Titel sowie nähere Informationen darüber finden Sie auf der Seite Shroud-Projekte.
Weiterhin liegen die Fortsetzung meines Science Fiction - Romans "Ein Traum aus Licht, ein Traum aus Feuer" (eine Leseprobe finden Sie unter dem Punkt Schience Fiction) und andere kürzere Werke in der Schublade und warten auf den geigneten Moment.
Schreiben ist meine Welt, und in ihr werde ich leben, so lange ich lebe. Hoffentlich können bald viele Menschen meine Erzählungen im Buch lesen (und genießen)! Diese Website ist ein erster Schritt auf dem Weg an dieses Ziel. Ich arbeite daran - mit Energie, Enthusiasmus und sehr viel Spaß!